1996

Weltweite Biererzeugung: 1,266 Milliarden Hektoliter. Deutschland liegt mit 114,2 Millionen Hektolitern an dritter Stelle (hinter den USA und der VR China). Deutscher Bierverbrauch je Einwohner: 131,1 Liter ( damit an zweiter Stelle hinter der Tschechischen Republik).

1987

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes über den freien Warenverkehr innerhalb der Europäischen Gemeinschaft dürfen in Deutschland auch EG-Biere auf den Markt gebracht werden, die nicht dem Reinheitsgebot entsprechen.

1933

 

Die Prohibition hat kläglich versagt. Sie wird aufgehoben: "Happy days are back again".

1919

Durch den amerikanischen Kongreß wird ein Gesetz "gepeischt", das die Verwendung von Nahrungsmittel zur Erzeugung alkoholischer Getränke untersagt. Die Prohibition beginnt.

1881

 

Emil Christian Hansen (1842 – 1909) gelingt es als erstem, eine einzelne Bierhefezelle zu isolieren und in Reinzucht zu vermehren.

1873

 

Carl von Linde (1842 – 1934) führt die Kältemaschine ein. Er schafft damit die Voraussetzung für die ganzjährige Herstellung von untergärigen Bieren – die bei niedrigen Temperaturen und um den Gefrierpunkt reifen - , unabhängig von der Außentemperatur und der Jahreszeit.

1842

Am Martinstag, dem 11 November 1842, wird in der Stadt Pilsen erstmals untergäriges Bier "Pilsner Brauereiart" ausgeschenkt. Braumeister ist Josef Groll aus Vilshofen.

Um 1516

Am 23. April 1516 erläßt Wilhelm IV., Herzog in Bayern, auf dem Landesständetag zu Ingolstadt die Vorschrift, das zur Herstellung von Bier „allain Gersten, Hopfen und Wasser genommen und gepraucht sölle werden“ – Ursprungsjahr des bayerischen Reinheitsgebotes für Bier, des ältesten Lebensmittelgesetz der Welt, das bis zum heutigen Tag gültig ist.

Um 1400

Die älteste Darstellung eines Bierbrauers ( in Deutschland) findet sich im Handbuch der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung zu Nürnberg

814

Der Klosterplan von St. Gallen entsteht. In diesem Plan sind drei Brauereien eingezeichnet:

• Brauerei und Bäckerei der Pilgerherberge: Das Conventus-Bier für Gesinde und die Bettler gebraut
• Brauerei und Bäckerei des Gästehauses: Das Cervisia-Bier, das alltägliche Haferbier, ist für Mönche und Pilger vorgesehen.
• Brauerei der Mönche: Das Celia, ein kräftigeres Bier, ist für den Abt und die hohen Gäste gedacht.

Mit Hilfe von Bier "als flüssigem Brot" kamen die Menschen gut über die wochenlange Fastenzeit hinweg, in der wenig gegessen wurde. Das Benediktinerkloster von St. Gallen wurde zum Maßstab für die Gründung vieler anderer Klöster (und Kosterbrauereien)

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Dem Bier in seiner heutigen Beschaffenheit und nach unserem Geschmack begegnet man erstmals durch die Verwendung von Hopfen als Würz- und Haltbarkeitsmittel.

500 bis 1500 n. Christus

In den ersten Jahrhunderten nach Chr. bis zum Ende des Mittelalters war das Bierbrauen ebenso wie das Brotbacken Sache der Frauen. Gelang ein Sud besonders gut, lud die „Dame des Hauses“ ihre Nachbarinnen zum Bierkränzchen ein. Ein Brauch, aus dem wohl später das Kaffeekränzchen entstand.

Um 300 n. Christus

Ein Bierverlegerstein, der in der Nähe von Trier gefunden wurde, belegt, dass Bier bereits in den ersten Jahrhunderten n. Chr. eine gängige Handelsware war.

Um 800 v. Christus

Ältester Nachweiß der Bierbereitung auf deutschem Boden durch Funde von Bieramphoren der früheren Hallstattzeit. Fundort ist Kasendorf bei Kulmbach.

Um 1400 v. Christus

Bestätigung der Lieferung einer größeren Biermenge in Nippur (Irak):

• 46 Teile bestes Qualitätsbier
• 85 Bier minderer Qualität
• 2 hochwertige Gefäße (Bierkrüge)
• 1 zweites Qualitätsgefäß (Bierkrug)
• 8 Teil Malz

Um 1700 v. Christus

Der Codex Hammurapi (1728- 1686 v. Chr.) , die älteste Gesetzessammlung der Welt, enthält auch Anordnungen über die Herstellung und den Verkauf von Bier und die Höchstpreise von Bier und Umrechnungsbestimmungen von Getreide zu Bier

Um 4000 v. Christus

Der Abdruck eines Siegels, das im Norden des Iraks gefunden wurde, ist wohl der erste und älteste Nachweis des Verzehrs von Bier. Es zeigt zwei Personen, die mit Hilfe abgebogener Röhrchen aus einem großen Krug (Bier?) trinken.

3500 bis 3100 v. Christus

Amerikanische und kanadische Archäologen untersuchten Scherben eines zweihenkeligen sumerischen Krugs. Sie fanden in den kreuzweise verlaufenden Kerben gelbliche Rückstände. Diese enthielten Calciumoxalat – ein Bestand es Biersteins.

900 Flußkilometer südlich von Kairo gelegen, entdeckte 1988 der amerikanische Anthropologe Jeremy Geller Überbleibsel einer ganzen Brauerei.

Um 2500 v. Christus

Beim Bau der Pyramiden Cheops, Chevren und Mykerinos in Giseh ( 10km westlich von Kairo) stehen jedem Arbeiter pro Tag 3 bis 4 Laib Brot, 2 Krüge Bier und etwas zu – die Pyramiden sind auf Brot und Bier gebaut.

Um 2250 v. Christus

Eine ägyptische Dienerfrau aus dem Grab des Djaschas zeigt einen Bierbrauer in kurzem Arbeitsschurz, der sich vorbeugt, um die gärende Maische (Würze) durch ein großes Korbsieb in ein Tongefäß mit Ausguß zu drücken.